Ob Instagram, TikTok oder YouTube: Zürich ist in der digitalen Welt gut vertreten. Was früher hauptsächlich durch klassische Reiseführer und persönliche Empfehlungen bekannt wurde, zeigt sich heute in Echtzeit auf Bildschirmen rund um die Welt. Die Stadt wird fotografiert, gefilmt, kommentiert und geliked – von Einheimischen wie auch von Touristen. Wer Zürich digital verfolgt, bekommt eine andere, oft sehr persönliche Perspektive auf das urbane Leben zwischen See, Limmat und Uetliberg.
Was Zürich auf Social Media so sichtbar macht
Die Stadt bietet auf kleinem Raum eine Vielfalt, die sich visuell gut erzählen lässt. Da sind die historischen Fassaden in der Altstadt, der Zürichsee mit der traumhaften Bergkulisse im Hintergrund, die modernen Bauten in Zürich-West oder ruhige Orte zum Verweilen wie der Lindenhof oder das Sihlufer. All diese Orte sind fotogen – aber mehr noch: Sie lösen Emotionen aus. Genau das macht sie interessant für die sozialen Plattformen.
Vor allem Nutzer von Instagram posten regelmässig Bilder von bekannten Aussichtspunkten wie der Polyterrasse, der Bahnhofstrasse oder dem Bellevue. Auch weniger bekannte Orte wie der Chinagarten, das Viadukt oder kleine Cafés im Kreis 4 sind ebenfalls beliebte Motive. TikTok wiederum zeigt Zürich aus einer anderen Perspektive: humorvoll, schnell geschnitten, oft mit einem Augenzwinkern und überraschenden Einblicken in das Stadtleben.

Tourismus und Stadtmarketing nutzen das Interesse in den Sozialen Medien
Die Stadt Zürich hat erkannt, wie wirkungsvoll Social Media sein kann – und setzt gezielt darauf. Der offizielle Instagram-Account von Zürich Tourismus etwa zeigt regelmässig neue Bilder aus der Stadt, oft eingereicht von lokalen Fotografinnen oder Touristen. Die Idee dahinter ist einfach: Zürich mit ganz verschiedenen Augen zu sehen, authentisch, vielseitig und aktuell. So entsteht ein umfangreiches Bild, das weit über klassische Werbebilder hinausgeht.
Einheimische prägen das digitale Stadtbild mit
Besonders spannend ist, wie stark die Zürcher Bevölkerung selbst das Bild ihrer Stadt in den sozialen Medien mitgestaltet. Es sind nicht nur Influencerinnen oder Fotoprofis, die Zürich sichtbar machen, sondern auch ganz normale Menschen, die ihren Alltag teilen. Eine Pendlerin, die den Sonnenaufgang am Bürkliplatz zeigt. Ein Barista, der ein neues Kaffeekonzept vorstellt. Eine Lehrerin, die ihren Lieblingsort zum Lesen verrät. Diese Inhalte sind authentisch und genau das macht sie wertvoll.
Auch kleinere lokale Accounts haben grossen Einfluss. Viele Quartiere wie der Kreis 5 oder der Quartierverein Wiedikon haben eigene Instagram-Seiten, auf denen Veranstaltungen, kulinarische Tipps oder Einblicke in das Quartierleben geteilt werden. So vernetzen sich Menschen aus der näheren Umgebung, die sonst vielleicht nie miteinander ins Gespräch gekommen wären.
Einblicke statt Hochglanz – der Trend zur Authentizität
Lange galt in sozialen Medien vor allem eines: perfekte Bilder. Doch Zürich zeigt, dass es auch anders geht. Immer mehr Inhalte setzen auf Echtheit statt Inszenierung. Statt Hochglanzbildern sieht man zum Beispiel, wie jemand mit nassen Haaren aus dem Flussbad steigt, wie das Wetter kippt am Uetliberg oder wie sich die Bahnhofstrasse an einem verregneten Dienstag zeigt.
Dieser Trend zur Echtheit macht die Stadt für viele greifbarer – auch für jene, die sie (noch) nicht persönlich besucht haben. Besonders in Story-Formaten und Reels kommt diese Perspektive gut zur Geltung. Zürich wird nicht mehr nur als Reiseziel vermarktet, sondern als echter Lebensraum. Mit Höhen, Tiefen und allem, was dazwischenliegt.

Chancen für Unternehmen und Kulturschaffende
Auch für kleinere Betriebe und Kulturschaffende bietet die digitale Sichtbarkeit neue Chancen. Lokale Läden, Restaurants, Theater oder Galerien nutzen Instagram & Co., um ihre Angebote bekannt zu machen, neue Zielgruppen zu erreichen oder Veranstaltungen zu bewerben. Oft reicht schon ein gut gemachtes Reel oder ein unverfälschter Erfahrungsbericht, um Aufmerksamkeit zu erzeugen.
Zürich bietet zudem eine grosse Community an Content Creators, die sich bewusst mit regionalen Themen auseinandersetzen. Viele von ihnen legen Wert auf Nachhaltigkeit, lokale Produktion und persönliche Geschichten. Das fördert nicht nur den Tourismus, sondern auch das städtische Selbstverständnis.

Fazit: Zürich ist auch digital eine Entdeckung
Zürich ist mehr als Banken und Business – und das zeigt sich täglich in den sozialen Medien. Hier wird sichtbar, wie vielfältig, lebendig und manchmal auch überraschend der Alltag in der Stadt ist. Wer Zürcher Accounts online folgt, entdeckt neue Orte, Perspektiven und Menschen und bekommt wahrscheinlich Lust, selbst auf Erkundungstour zu gehen.
Für alle, ganz gleich, ob sie hier leben, oder Zürich in absehbarer Zeit besuchen möchten, gilt: Womöglich kann sogar der Blick aufs Handy der Anfang eines unerwarteten Erlebnisses sein. Denn manchmal führt ein digitales Bild direkt an einen Ort, den man mit eigenen Augen sehen und mit allen Sinnen erleben möchte und ansonsten vielleicht nie entdeckt hätte.