Hochpräzise Technik und chirurgische Expertise: Diese Kombination ermöglicht schonende Operationen, kürzere Krankenhausaufenthalte und schnellere Genesungszeiten mit weniger Schmerzen. Gleichzeitig verbessert der Einsatz von modernen Robotern in der Chirurgie die Behandlungsergebnisse erheblich. Einer der Vorreiter auf dem Gebiet der roboterunterstützten Chirurgie ist das Universitätsspital Zürich (USZ). Hier profitieren Patientinnen und Patienten aus der ganzen Schweiz von den enormen Fortschritten der minimalinvasiven Medizin.
Erfolgreiche Tumorentfernung mit Da Vinci
Ein Novum in der Schweiz und gleichzeitig ein bedeutender Meilenstein der robotischen Chirurgie am USZ war die erste minimalinvasive Entfernung eines Bauchspeicheldrüsentumors mithilfe des Operationsroboters Da Vinci. Da sie im Vergleich zu konventionellen Operationen mit Bauchschnitt eine deutlich schnellere Genesung ermöglicht, hat sich diese Methode für Patienten als äusserst vorteilhaft erwiesen. Aufgrund der präzisen Robotersteuerung können selbst komplexe Tumore sehr schonend entfernt werden, sodass so viel gesundes Gewebe wie möglich erhalten bleibt.

Mikrochirurgie auf höchstem Niveau
Neben der allgemeinen Chirurgie setzt das USZ auch auf dem Gebiet Mikrochirurgie auf robotische Unterstützung. Jährlich werden im Spital 200 bis 250 Patientinnen und Patienten mit dem Symani-Mikrochirurgie-Roboter behandelt, welcher insbesondere in der Lymphchirurgie sowie bei Brustrekonstruktionen zum Einsatz kommt. Hierbei sind die Chirurgen in der Lage, feinste Strukturen wie Lymphgefässe oder Nerven mit höchster Genauigkeit zu operieren.

Weltweit erste Operation am zentralen Lymphsystem
Ein herausragendes Beispiel für die Innovationskraft des USZ ist die erste Rekonstruktion eines Lymphsystem-Abschnittes mithilfe eines Mikrochirurgie-Roboters. Dabei behoben die Mediziner bei einem Patienten einen schweren Lymphstau, indem sie einen neuen Lymphabfluss erschufen. Diese bahnbrechende Methode kann in Zukunft vielen Menschen mit ähnlichem Krankheitsbild helfen.

Robotische Chirurgie in der Thoraxmedizin
Seit der Eröffnung des Robotikzentrums im Mai 2022 werden 80 % der anatomischen Lungenresektionen am Universitätsspital Zürich minimalinvasiv durchgeführt. Rund die Hälfte davon mit dem Da Vinci-Operationsroboter. Insbesondere bei der Behandlung von Bronchialkarzinomen hat sich diese Technologie bewährt. Die roboterassistierte Operationsmethode senkt die Komplikationsraten und verbessert die postoperative Lebensqualität der Patientinnen und Patienten erheblich.

Präzision in der Urologie
Auch in der Urologie übersetzt ein Operationsroboter die Handbewegungen des Chirurgen in ultrapräzise Instrumentenbewegungen. Dabei ist er in der Lage, das natürliche Zittern der menschlichen Hand herauszufiltern und somit besonders schonend vorzugehen.

Erfolgreiche robotische Lungenbiopsien
Ein weiteres Beispiel für den Fortschritt der robotischen Chirurgie am USZ ist die erfolgreiche Durchführung von inzwischen mehr als 150 robotisch-assistierten Biopsien der Lunge. Dieses Verfahren erlaubt die Entnahme von Gewebeproben mit höchster Präzision, während sich die Patienten in Vollnarkose befinden. In vielen Fällen kann sogar während dieses Eingriffs bereits eine kurative Resektion des betroffenen Lungenareals erfolgen, sodass keine zweite Operation mehr notwendig ist.
Das Universitätsspital Zürich investiert kontinuierlich in die Weiterentwicklung der robotischen Chirurgie und macht damit die Vorteile des technischen Fortschritts einer immer grösseren Patientengruppe zugänglich. Inzwischen kommen die neuen Operationsroboter auch in der Herz- und Thoraxchirurgie sowie in der Gynäkologie zum Einsatz. Damit ist das Behandlungsspektrum noch lange nicht ausgeschöpft, sondern wird künftig immer weiter ausgebaut.